BIS+C: Das Bayern Influenza Sentinel mit SARS-CoV-2
Informationen über das BIS+C
Um zeitnahe Daten zur aktuellen Influenzazirkulation in Bayern zu erhalten, wurde am LGL ein Netzwerk von niedergelassenen Allgemein-, Haus-, und Kinderärzten aus Bayern gebildet, die zusammen in einem Sentinel, dem Bayern Influenza Sentinel (BIS), die Influenzaviren-Aktivität in Bayern erfassen und überwachen. Die teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte schicken Abstrichtupfer von zufällig ausgewählten Patienten mit Symptomatik einer akuten respiratorischen Erkrankung (ARE) zur kostenfreien Diagnostik an das LGL. Im Zuge der Coronavirus-Pandemie werden zusätzlich Nachweise auf SARS-CoV-2 erbracht.
Die im BIS mit SARS-CoV-2 gewonnenen Daten ergänzen die virologische Überwachung des Meldewesens durch das Infektionsschutzgesetz (IfSG). Zusätzlich melden die Ärzte wöchentlich die Häufigkeit der ARE direkt an das Robert Koch-Institut (RKI).
- Influenza-Meldungen nach Infektionsschutzgesetz (IfSG) für Bayern
- Abeitsgemeinschaft Influenza (AGI): Influenza Wochenbericht für Deutschland
Aktuelle Ergebnisse aus dem BIS+C
Stand 23.11.2023
Mit KW 40/2023 hat im BIS+C die Berichterstattung für die Influenzasaison 2023/24 begonnen. Seither wurden insgesamt 2395 Abstriche von Patienten mit akuter Atemwegsinfektion am LGL untersucht.
Influenzaviren
Im gesamten Untersuchungszeitraum wurden in 29 von 2395 Abstrichen Influenzaviren (1,2%) nachgewiesen. Zwei Nachweise ergaben den Subtyp A(H3N2) und 20 Nachweise ergaben den Subtyp A(H1N1), vier weiteren Influenza A Proben und zwei Influenza B Probe konnten nicht näher subtypisiert werden. In einer weiteren Probe wurde eine Doppelinfektion mit Influenza A und B detektiert.
In KW 46 2023 waren vier der 331 untersuchten Abstriche Influenza positiv (1,2%). Zwei Abstriche wiesen den Subtyp A(H1N1) auf und zwei konnten noch nicht näher subtypisiert werden.
Respiratorisches Synzytial Virus (RSV)
Seit Beginn der Saison waren 32 der 2395 untersuchten Abstriche RSV positiv (1,3%).
In KW 46 2023 waren 8 der 331 untersuchten Abstriche RSV positiv (2,4%).
Coronavirus (SARS-CoV-2)
Im gesamten Untersuchungszeitraum war SARS-CoV-2 in 565 von 2395 Abstrichen nachweisbar (23,6%).
In KW 46 2023 waren 81 der 331 Abstriche SARS-CoV-2 positiv (24,5%). 69 der 81 positiven SARS CoV-2 Proben konnten weiter ausdifferenziert werden. Bei 30 dieser 69 Proben konnte die Mutation Q52H nachgewiesen werden (vPCR seit KW37 eingeführt). Diese Mutation ist u.a. in EG.5.1 (Eris) und Sublinien vorhanden. Die Deletion 69/70 konnte bei 22 der 69 Proben nachgewiesen werden. Diese Deletion ist u.a. in BA.5* und BA.2.86 (Pirola) vorhanden.
Jahr/Kalenderwoche | Negativ | Positiv SARS-CoV-2 ohne vPCR |
Positiv SARS-CoV-2 mit vPCR |
Positiv SARS-CoV-2 mit Q52V |
Positiv SARS-CoV-2 mit Deletion 69/70 |
---|---|---|---|---|---|
2023/40 | 182 | 5 | 35 | 29 | 2 |
2023/41 | 306 | 7 | 23 | 38 | 1 |
2023/42 | 284 | 5 | 37 | 25 | 5 |
2023/43 | 257 | 10 | 59 | *** | 10 |
2023/44 | 181 | 5 | 21 | 25 | 9 |
2023/45 | 250 | 8 | 21 | 31 | 19 |
2023/46 | 250 | 12 | 17 | 30 | 22 |
*** Aufgrund von Lieferverzögerungen wurde in der KW 2023/43 keine vPCR für die Mutation Q52H durchgeführt.
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