Zeitpunkt der Probenahme

Der geeignetste Zeitpunkt der Entnahme von Blut- und Urinproben hängt von der Halbwertszeit ab, mit der der betreffende Untersuchungsparameter aus dem menschlichen Körper eliminiert wird. Sie beträgt z.B. bei Toluol im Blut circa 30 Minuten, bei Pentachlorphenol im Urin circa 14 Tage, bei manchen Metallen sowie vielen lipophilen organischen Verbindungen im Blut/Urin bis zu mehreren Jahren. Folgendes sollte daher bei einer Untersuchung beachtet werden:

  • bei leicht flüchtigen Stoffen, wie Lösungsmittel und Benzinkohlenwassenstoffe (z. B. Benzol, Toluol, Trichlorethen, Tetrachlorethen, 1.1.1.-Trichlorethan, Chloroform) sollten die Blutproben unmittelbar am Ort der Exposition entnommen werden.

  • Dagegen ist der Zeitpunkt der Probenahme bei den meisten umweltmedizinisch relevanten Substanzen wie z. B. vielen Metallen, persistenten Organochlor-verbindungen, Pestiziden, Lösungsmittelmetaboliten, Hämoglobin-Addukten eher unkritisch. Zum einen sind die biologischen Halbwertszeiten ausreichend lang, zum anderen kann bei den meisten umweltmedizinischen Fragestellungen zumeist von einem Gleichgewichtszustand zwischen Aufnahme und Ausscheidung ausgegangen werden.

Nicht immer sind die optimalen Entnahmebedingungen zu realisieren. In jedem Fall muss jedoch eine exakte zeitliche Dokumentation der konkreten Expositionsbedingungen und der Probennahme erfolgen. Außerdem sollte bei größeren Personengruppen ein und derselbe Untersuchungszeitpunkt gewählt werden.

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