"Permanente Verfügbarkeit in der Arbeits- und Lebenswelt – Risiken und Chancen"
50. wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) in Erlangen

Vom 24. bis 26. September 2014 findet die 50. wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM), dem Medizinischen Dienst der Krankenversicherung in Bayern und dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit in Erlangen (LGL) statt. Der Kongress steht unter dem Leitthema "Permanente Verfügbarkeit in der Arbeits- und Lebenswelt – Risiken und Chancen" und wird vom Tagungspräsident Prof. Dr. med. Hans Drexler, Leiter des Instituts für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, organisiert.

Nichts hat unseren Alltag in den vergangenen 20 Jahren so sehr verändert wie die neuen Kommunikationsmedien. Permanente Erreichbarkeit und damit leider auch permanente Verfügbarkeit sind für viele zur Selbstverständlichkeit geworden. Die Entwicklung war so rasant, dass weder Strategien zur persönlichen Bewältigung noch gesetzliche Regelungen zur Überwachung entwickelt werden konnten, die verhindern, dass sich die permanente Verfügbarkeit möglicherweise zu einem neuen Gesundheitsrisiko entwickelt.

Neben den arbeitsweltbezogenen Hauptthemen stellen zahlreiche Wissenschaftler und Arbeitsgruppen in Vorträgen und Workshops ihre Arbeitsschwerpunkte aus den Bereichen Epidemiologie, praktische Sozialmedizin, Rehabilitation, Prävention und Gesundheitsförderung, öffentlicher Gesundheitsdienst/Public Health, Gesundheitssystemforschung, Gesundheitsökonomie, Versorgungsforschung, Frauen- und geschlechtsspezifische Gesundheitsforschung zur Diskussion. Rund 500 Teilnehmer werden zum Kongress erwartet.

Der Kongress findet in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) statt. Das LGL versteht sich als eine moderne Public Health Behörde, die umfassende Aufgaben für den Erhalt und die Stärkung der Gesundheit der Bevölkerung in Bayern hat. Zum Aufgabengebiet des LGL zählen die Bereiche Veterinär- und Humanmedizin, die Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit, die Pharmazie, der Arbeitsschutz und die Produktsicherheit. Allen Themen ist gemeinsam, dass die Gesundheit der Bevölkerung im Mittelpunkt steht.

Neben bereits seit Jahren vollzogenen Aufgaben, wie z. B. der Gesundheitsberichterstattung, der Schulgesundheitspflege und der Initiative Gesund.Leben.Bayern. hat das LGL auf dem Gebiet der Sozialmedizin, der Prävention und der Gesundheitsförderung in den letzten beiden Jahren eine Reihe neuer Aufgaben übertragen bekommen. Zu nennen sind

  • das neue Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG), das von staatlicher Seite die zentrale Anlaufstelle für Maßnahmen auf dem Gebiet der Prävention und Gesundheitsförderung ist.
  • der Aufbau der bayerischen Gesundheitsagentur (BayGA), in deren Zuständigkeit u.a. die Förderung von Niederlassungen von Hausärzten in ländlichen Regionen, aber auch die Entwicklung innovativer medizinischer Versorgungsprojekte liegt.
  • die Gründung der Landesarbeitsgemeinschaft Versorgungsforschung (LAGEV) in Bayern, für die das neue Sachgebiet "Versorgungsqualität, Gesundheitsökonomie, Gesundheitssystemanalyse" im LGL zuständig ist.
  • er in diesem Jahr erfolgende Aufbau der Landesauswertestelle für die klinischen Krebsregister in Bayern.

Für das LGL ist die enge und fundierte Zusammenarbeit mit der DGSMP von hoher Bedeutung. Da das LGL in Bayern auch für Fachfragen der Arbeitsmedizin zuständig ist, ist die Öffnung des Kongresses für arbeitsmedizinische Themen sehr begrüßenswert. In den letzten Jahren lag ein Schwerpunkt der Tätigkeit in der Arbeitsmedizin auf der Ermittlung relevanter psychischer Belastungsfaktoren in der Arbeitswelt und deren Vermeidung bzw. Reduzierung. Im Rahmenprogramm des Kongresses können außerdem bei Laborführungen u. a. das Pestizidlabor, das Tierarzneimittellabor sowie Labore für die Bereiche Krankenhaushygiene, Lebensmittelmikrobiologie und Tiergesundheit/-pathologie besichtigt werden.

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