Kartoffeln, Kartoffelerzeugnisse - Untersuchungsergebnisse 2007

Was wird generell untersucht?

ungeschälte Kartoffeln

Das LGL überprüft Speisekartoffeln vom Erzeuger und aus dem Handel auf Mängel in der Beschaffenheit. Zusätzlich erfolgen chemische Untersuchungen auf Nitrat und die natürlich in Kartoffeln vorkommenden, in größerer Menge aber giftigen Glykoalkaloide Solanin und Chaconin sowie andere Rückstände und Kontaminanten.

Das LGL beurteilt die Beschaffenheit und Zusammensetzung von Kartoffelerzeugnissen anhand der entsprechenden Leitsätze des Deutschen Lebensmittelbuches und untersucht, ob die verwendeten Zusatzstoffe zugelassen und richtig gekennzeichnet sind. Darüber hinaus kontrolliert das LGL bei Kartoffelprodukten wie z. B. Pommes frites und Chips die Einhaltung der für Acrylamid geltenden Signalwerte.

Kartoffeln

Von den untersuchten 96 Speisekartoffelproben wiesen 4 % Mängel in der Beschaffenheit auf. Zwei Proben aus dem Einzelhandel waren wegen hohem Anteil an Kartoffeln mit Schadstellen (z. B. Faulstellen, starke Keimbildung) – vermutlich aufgrund von unsachgemäßer Lagerung - wertgemindert. Bei einer Beschwerdeprobe trat kurz nach dem Anschneiden der rohen Kartoffeln eine Verfärbung nach schwarz auf, zudem war der Nitratgehalt dieser Kartoffeln mit 860 mg/kg unüblich hoch. Dies kann eine Dunkel-Verfärbung bei Kartoffeln begünstigen.

Tabelle 1: Nitratgehalte in Kartoffeln, aufgeschlüsselt nach Kartoffeln aus konventionellem und ökologischem Anbau
Probenzahl Nitrat [mg/kg]
Mittelwert von ibs
Kartoffeln gesamt 32 234 15 860
Kartoffeln aus konventionellem Anbau 27 244 15 860
Kartoffeln aus Bio-Anbau 5 183 101 266

Kartoffeln weisen in der Regel niedrige Nitratgehalte auf, so dass keine Nitrat-Höchstmenge festgelegt ist. Der mittlere Nitratgehalt der untersuchten 32 Kartoffeln (siehe Tabelle) lag mit 234 mg/kg im üblichen Bereich, war aber gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht (Mittelwert 2006: 156 mg/kg). Dazu trugen wenige Proben mit erhöhten und hohen Nitratgehalten bei. Der mittlere Nitratgehalt der untersuchten Kartoffeln aus ökologischem Anbau erwies sich als etwas niedriger als der von konventionell angebauten Kartoffeln (siehe Tabelle).

Die Glykoalkaloide Solanin und Chaconin kommen von Natur aus in kleinen Mengen in Kartoffeln vor. Besonders bei stark grün verfärbten, keimenden und beschädigten Kartoffelknollen können diese in höherer Konzentration giftigen Stoffe vermehrt enthalten sein. Der Gehalt an Glykoalkaloiden war bei 24 untersuchten Proben mit im Mittel 41 mg/kg (Summe Solanin und Chaconin, Bereich von 21 bis 110 mg/kg) unauffällig und im Vergleich zu den Vorjahren unverändert. Lediglich eine unsachgemäß gelagerte und stark grün verfärbte Kartoffelprobe wies einen leicht erhöhten Glykoalkaloidgehalt auf.

Kartoffelerzeugnisse

Von den 212 untersuchten Kartoffelerzeugnissen wiesen neun Proben (4 %) deutliche Mängel in der Beschaffenheit auf. Darunter waren frittierte Kartoffelecken mit Verfärbungen, mit Sand verunreinigte Gnocchi sowie Kartoffelprodukte mit stark abweichendem Geruch. Lediglich ein Kartoffelknödelerzeugnis fiel durch eine Überschreitung der zulässigen Höchstmenge für den Zusatzstoff Schwefeldioxid auf.

Kennzeichnungsmängel waren bei Kartoffelerzeugnissen in Fertigpackungen erfreulicherweise gering. Dagegen wurde wie in den Vorjahren bei der Hälfte der untersuchten 20 Proben zubereiteter Klöße aus Gaststätten eine unzureichende oder fehlende Deklaration der in den Klößen enthaltenen Zusatzstoffe auf der Speisekarte als "geschwefelt" und "konserviert" beanstandet.

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