Virusnachweis in Lebensmitteln

Der Virusnachweis in Lebensmittel- und Umgebungstupferproben basiert auf molekularbiologischen Methoden, mit denen auch geringste Virusmengen detektiert werden. Seit 2007 ist es am LGL möglich, Lebensmittel- und Umgebungsproben auf Noroviren, Rotaviren und Hepatitis A-Virus zu untersuchen. Die methodischen Grundlagen hierzu wurden am LGL in Erlangen von 2005 bis 2007 im Rahmen eines vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit geförderten Projektes erarbeitet. Seither hat das LGL über 1.000 Lebensmittel- und Tupferproben auf Viren untersucht. Bei den Lebensmittelproben handelte es dabei fast ausschließlich um Lebensmittelproben aus Einrichtungen zur Gemeinschaftsverpflegung, die im Rahmen von Ausbruchsuntersuchungen entnommen wurden. Grundsätzlich können sämtliche Lebensmittel mit infektiösen Viren behaftet sein, bei deren Herstellung eine Kontamination stattgefunden haben kann und die danach nicht ausreichend erhitzt wurden, um die Viren abzutöten. Zusätzlich zur Entnahme von Lebensmittelproben ist es sinnvoll, die Umgebung mit Abstrichtupfern zu beproben. Umgebungstupferproben sind unverzichtbar, um ein Kontaminationsgeschehen nachzuweisen und durchgeführte Desinfektionsmaßnahmen zu überprüfen. Um eine sachgerechte und sinnvolle Untersuchung von Lebensmittel- und Umgebungsproben zu gewährleisten, ist neben der Probenahme das Zusammenwirken und die Informationsweitergabe von allen an der Aufklärung bzw. Eindämmung des Infektionsgeschehens Beteiligten entscheidend.

Obwohl der Virusnachweis in Lebensmitteln inzwischen sicher durchgeführt werden kann, ist es erforderlich, die methodischen Ansätze beständig weiterzuentwickeln. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, arbeitet das LGL in zahlreichen Fachgremien auf nationaler und europäischer Ebene aktiv mit, um den Virusnachweis europaweit zu standardisieren und die Arbeiten fachlich zu begleiten.

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