Antibiotikaresistente Erreger in Lebensmitteln

ESBL (extended spectrum-beta-Lactamase) Escherichia coli

Bakterien, die als sog. „ESBL (extended spectrum-beta-Lactamase)-Bildner“ bezeichnet werden, bilden Enzyme, die neben Penicillinen auch Cephalosporine der 3. und 4. Generation inaktivieren, so dass diese Bakterien gegen viele der derzeit im humanmedizinischen Bereich eingesetzten Antibiotika resistent sind. Bei den immer wieder im Fokus stehenden ESBL-Escherichia (E.) coli handelt es sich allerdings nicht per se um Krankheitserreger. E. coli sind Bakterien, die in der Umwelt ubiquitär vorhanden sind und unter anderem den Darmtrakt von Mensch und Tier besiedeln können. Sie sind beim Menschen und den meisten Tieren als Teil der normalen Dickdarmflora anzusehen. Daneben existieren einige Stämme von E. coli, die durch den Besitz bestimmter genetischer Faktoren als Krankheitserreger zu gelten haben, und die zumeist für Durchfallerkrankungen verantwortlich sind. Die ESBL-Bildungsfähigkeit einiger E. coli-Isolate führt also nicht automatisch dazu, dass aus einem normalen E. coli ein Krankheitserreger wird. Andererseits können pathogene E. coli-Stämme, die ESBL-Eigenschaften besitzen, eine wirksame kausale Therapie der von ihnen verursachten Erkrankungen erschweren. E. coli werden seit einigen Jahren verstärkt auf ihr Resistenzmuster untersucht, da sie als ubiquitäre Umweltkeime gute Hinweise auf die allgemeine Resistenzentwicklung bei Bakterien liefern können und somit ggf. auch Rückschlüsse auf die Resistenzentwicklung bei als pathogen eingestuften Erregern möglich sind. Welche Bedeutung der Lebensmittelbereich für die ESBL-Problematik des Menschen haben kann, lässt sich aus den bisher vorliegenden Daten nicht abschätzen.
Dies war der Hintergrund dafür, dass im Rahmen eines bundesweiten Forschungsprojektes das Vorkommen von ESBL-E. coli nicht nur entlang der Lebensmittelkette, sondern dazu vergleichend auch im Humanbereich, unter anderem bei gesunden Probanden untersucht wurde. An dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Bundesforschungsprojekt „RESET“ (Link zur Internetseite http://www.reset-verbund.de), war das LGL unter anderem mit Untersuchungen im Lebensmittelbereich beteiligt.

Dies war der Hintergrund dafür, dass im Rahmen eines bundesweiten Forschungsprojektes das Vorkommen von ESBL-E. coli nicht nur entlang der Lebensmittelkette, sondern dazu vergleichend auch im Humanbereich, unter anderem bei gesunden Probanden untersucht wurde. An dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Bundesforschungsprojekt „RESET“ "(Resistenzen bei Tier und Mensch-Gemeinsame Forschung in Deutschland" abrufbar unter dem Internetlink http://www.reset-verbund.de), war das LGL unter anderem mit Untersuchungen im Lebensmittelbereich beteiligt. Ergebnisse aus dem RESET-Forschungsverbund sind unter folgendem Internetlink abrufbar: http://www.reset-verbund.de.

MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus)

MRSA (Methicillin-resistente [häufig inzwischen auch Multiresistente] Staphylococcus aureus) sind seit Jahrzehnten als Erreger von krankenhausassoziierten Infektionen bekannt. Seit den 1990er Jahren wurden MRSA vermehrt auch außerhalb von Krankenhäusern nachgewiesen. In den letzten Jahren häuften sich Berichte über das Vorkommen von MRSA bei Tieren sowie bei Personen, die mit Nutztieren Kontakt haben. Dabei ist von Bedeutung, dass sich die krankenhausassoziierten, humanen MRSA-Stämme von dem bei Nutztieren hauptsächlich vorkommenden MRSA-Typ unterscheiden. Die Besiedlung mit dem tierassoziierten MRSA-Typ führt beim Menschen nur in wenigen Fällen zur Erkrankung. MRSA werden auch im Lebensmittel nachgewiesen, vor allem im Fleisch. Allerdings ist die Konzentration der Keime im Lebensmittel gering, und das Risiko einer Übertragung von MRSA auf den Menschen durch den Umgang bzw. den Verzehr von rohem Fleisch wird aus wissenschaftlicher Sicht als äußerst gering eingestuft.

Einen Schutz gegen bakteriell kontaminierte Lebensmittel auch für alle antibiotikaresistente Keime bieten die Grundregeln der Küchenhygiene:

Sieben Hauptregeln zum hygienischen Umgang mit Lebensmitteln

Vor allem muss rohes Fleisch vor Verzehr ausreichend durchgart werden, da derartige Keime durch korrekte Erhitzung abgetötet werden.

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