Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheitsschutz im Klimawandel (LAGiK)
Im September 2021 wurde unter Koordination des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP) und des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf Basis einer gemeinsamen Erklärung die LAGiK gegründet. Das Ziel dabei ist es, die bayerischen Bürgerinnen und Bürger, darunter vor allem die besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen, besser auf die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten. Das erste Schwerpunktthema der LAGiK ist die gesundheitliche Belastung durch Hitze.
Aufgaben der LAGiK
- Vernetzung der Akteurinnen und Akteure
- Abstimmung zu Präventionskonzepten
- Erstellung und Verbreitung von Informationsmaterialien
- Erarbeitung von Kommunikationsstrategien
- Initiierung von Forschungskooperationen
Diese Aufgaben werden unter anderem in verschiedenen Arbeitsgruppen (AG) behandelt. Derzeit gibt es fünf Arbeitsgruppen mit den jeweiligen Themen „Pflege“, „Risikogruppen“, „Kommunikation“, „Kommunale Vernetzung“ und „Beruf und Klimawandel“.
Bisherige Aktivitäten der LAGiK zum Thema Hitze und Gesundheit
Die LAGiK unterstützt bei der Erstellung von Hitzeaktionsplänen. Dazu stellt sie unter anderem nützliche Links zum Thema Hitze und Gesundheit zusammen und erarbeitet hilfreiche Informationsmaterialien.
Zudem werden regelmäßig Veranstaltungen zum Thema Hitzeanpassung, wie beispielsweise kommunale Vernetzungstreffen, organisiert. Weitere Informationen hierzu sowie zu Hitzeaktionsplänen und den Aktivitäten des Bayerischen Kompetenzzentrums für Gesundheitsschutz im Klimawandel zum Thema Hitze finden Sie hier: Zentrales Hitzemanagement in Bayern
Materialsammlung
Nachstehend finden Sie eine Übersicht fachlich geprüfter Informationsmaterialien zum Thema Hitze und Gesundheit.
Informationsmaterialien unterteilt nach Personengruppen, für die Hitze eine besonders große Gefahr darstellen kann:
Säuglinge und Kleinkinder
Ältere Menschen
Pflegebedürftige Personen und pflegende Angehörige
- Infoblatt: Gut durch die Sommerhitze in der stationären Pflege – Die wichtigsten Tipps für Besucherinnen/Besucher und Angehörige (LMU München)
- Schulung „Hitzeprävention in der Unterstützung älterer Menschen“ (LMU München)
- Informationsmaterialien sowie eine Online-Schulung für pflegende Angehörige und beruflich Pflegende zum Thema Pflege bei Hitze (LGL)
Personen mit psychischen Erkrankungen
Im Freien Arbeitende
- Hitze- und UV-Schutz bei der Arbeit im Freien (DGUV)
- Informationen zur Arbeit im Freien bei Hitze sowie Materialien wie z. B. eine Checkliste für einen Hitzeaktionsplan für Outdoor Baustellen (BG Bau)
- Hitzearbeit - Schweiß gebadet (SVLFG)
- Themenseite „Hitze- und Sonnenschutz für Arbeiten im Freien“ (SVLFG)
- Prima Klima bei der Arbeit - Mit sommerlich-leichter Kleidung länger gesund arbeiten (SVLFG)
Informationsmaterialien für Arbeitsplätze allgemein:
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
Weiterführende Informationen
- Unterweisungshilfe Arbeiten bei Hitze (SVLFG)
- Materialien wie z. B. eine Betriebsanweisung zur Arbeit im Freien bei Hitze oder eine Checkliste für einen Hitzeaktionsplan für Indoor Baustellen (BG Bau)
- Aufsatz Arbeitsschutz im Klimawandel - Hitzebelastung durch überwärmte Gebäude in der warmen Jahreszeit (BAuA)
- Tipps für Hitzeschutz am Arbeitsplatz (BMAS)
- Kommunikationsleitfaden: Im Freien Arbeitende vor Hitze schützen (KLUG e. V., ecolo)
Informationen für Fachkräfte im Gesundheitswesen:
Informationen für Ärztinnen und Ärzte
- Flyer „Hitzeschutz in Arztpraxen“ (StMGP)
- Musterhitzeschutzplan für ambulante Praxen (Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin)
- Hitze-Manual - Klimaresiliente hausärztliche Versorgung (Hausärztinnen- und Hausärzteverband e. V.)
- Hitze-Manual. Klimaresiliente kinder- und jugendärztliche und krankenpflegerische Versorgung (BVKJ)
- Positionspapier der Bundesärztekammer zum gesundheitsbezogenen Hitzeschutz
Informationen für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten
Informationen für Pflegekräfte
Informationen für Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser und Kliniken:
Allgemeine Informationen
- Heidelberger Hitze-Tabelle - Arzneistoffe mit potenziellem Einfluss auf die Temperaturregulation und den Volumenstatus in Hitzewellen (Universitätsklinikum Heidelberg)
- Infomaterialien sowie Videos zu Themen wie Prävention gesundheitlicher Hitzeschäden – Handlungsmöglichkeiten im stationären Setting/ in der Pflege sowie zum Eigenschutz für Beschäftigte (KLUG e. V.)
- Blättner et al. (2021): Hitzeaktionspläne für Kliniken und Pflegeheime (Hochschule Fulda)
- Leitfaden Hitzemaßnahmenplan - Für medizinische und pflegerische Einrichtungen zur Erstellung eigener Hitzemaßnahmenpläne (Landessanitätsdirektion Wien)
- Gut durch die Sommerhitze - Informationen für Beschäftigte in Gesundheitsberufen (LMU München)
Materialien speziell für Krankenhäuser und Kliniken
Materialien speziell für Pflegeeinrichtungen
- Bundeseinheitliche Empfehlung zum Einsatz von Hitzeschutzplänen in stationären Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten (Qualitätsausschuss Pflege)
- Musterhitzeschutzplan für stationäre Pflegeeinrichtungen, Tages- und Kurzzeitpflegeeinrichtungen und Pflege-Wohngemeinschaften (Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin)
- Einrichtungsbezogener Hitzeschutz in NRW – Arbeitshilfen für stationäre Pflege- und Wohneinrichtungen (Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen)
- Gut durch die Sommerhitze in der stationären Pflege – Die wichtigsten Tipps für Besucherinnen/Besucher und Angehörige sowie Informationen für die Küche (LMU München)
- Risiko Hitze – Welche Maßnahmen schützen? (LMU München)
- Materialien aus dem Projekt „Urbane Resilienz gegenüber extremen Wetterereignissen – Typologien und Transfer von Anpassungsstrategien in kleinen Groß- und Mittelstädten verstetigen (ExTrass)“ (BMBF): Handlungsempfehlungen für Senioren- und Pflegeeinrichtungen bei Hitze und Ernährungsempfehlungen für Pflegeeinrichtungen bei starker Hitze
- Informationsmaterialien aus dem Projekt „Hitzeresiliente und Gesundheitsfördernde Lebens- und Arbeitsbedingungen in der stationären Pflege“ (HIGELA)
- Kommunikationsleitfaden (teil-)stationäre Pflege: Pflegebedürftige Menschen vor Hitze schützen (KLUG e. V., ecolo)
Postkarte mit Verhaltenstipps bei Hitze
Die Postkarte können Sie über den Link im Downloadbereich oder unter folgendem Link zum Bestellshop des Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention bestellen.
Ausführlichere Informationen zu den Verhaltenstipps bei Hitze
Sehr wichtig: Genügend trinken und wasserreich essen!
Durch vermehrtes Schwitzen verliert der Körper bei Hitze Flüssigkeit. Genügend Trinken sowie das Essen von wasserreicher Kost (z. B. Gurke) wirken einem Flüssigkeitsmangel entgegen. Dabei sollten sehr kalte sowie sehr warme Getränke vermieden werden. Bei Personen mit bestimmten Vorerkrankungen (z. B. dialysepflichtige Niereninsuffizienz oder Herzinsuffizienz) muss jedoch darauf geachtet werden, dass die empfohlene Trinkmenge nicht überschritten wird. Das Führen eines Trinkprotokolls kann helfen, eine angemessene Menge einzuhalten.
Leicht und luftig kleiden
Bei Hitze sollte auf das Tragen von leichter und luftiger Kleidung geachtet werden. Beispielsweise eignen sich lockere T-Shirts oder weite Hosen und Röcke.
Medikamentenplan ggf. nach ärztlicher Absprache anpassen
Bei Einnahme von bestimmten Medikamenten (z. B. Blutdruckmedikamente, Medikamente zur Entwässerung oder Medikamente für die Behandlung von Depressionen) sollte Rücksprache mit dem behandelnden Arzt/ der behandelnden Ärztin gehalten werden und ggf. der Medikamentenplan angepasst werden. Beispielsweise beeinträchtigen bestimmte Medikamente die Absonderung von Schweiß oder senken das Durstgefühl.
Bevorzugt nachts/ frühmorgens lüften
Um die Wohnräume möglichst kühl zu halten, ist es ratsam, bevorzugt in den frühen Morgenstunden sowie nachts zu lüften.
Räume tagsüber verschatten
Möglichst kühle Wohnräume sind für die Abkühlung und Entlastung des Körpers bei Hitze sehr wichtig. Beispielsweise können hierzu die Fenster tagsüber verdunkelt werden (z. B. durch Rollläden, Markisen), nach Möglichkeit von außen.
Im Schatten bleiben, in der Sonne Kopfbedeckung tragen
Der Aufenthalt im direkten Sonnenlicht sollte an Hitzetagen bzw. bei Hitzewellen vermieden werden. Dazu ist es ratsam, schattige Plätze z. B. unter Bäumen oder Schirmen aufzusuchen. In der Sonne sollte eine Kopfbedeckung getragen werden.
Hitzewarnungen (zum Beispiel des Deutschen Wetterdienstes) abonnieren und weitergeben
Um sich auf Hitzetage und –wellen vorzubereiten ist es wichtig, Hitzewarnungen zu abonnieren und weiterzugeben. So können entsprechende Schutzmaßnahmen frühzeitig eingeleitet werden. Die Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) können kostenfrei als Newsletter abonniert oder über eine App erhalten werden.
Körper kühlen
Zur Abkühlung des Körpers kann man beispielsweise die Unterarme unter kühles laufendes Wasser halten.
Aktivitäten in die kühleren Stunden verschieben
Zu besonders heißen Tageszeiten sollte der Aufenthalt im Freien möglichst vermieden werden. Aktivitäten wie beispielsweise Sport, Spaziergänge oder auch Einkäufe können in die kühleren Tageszeiten wie morgens oder abends verschoben werden.
Die Autoren und der Herausgeber übernehmen keine Verantwortung für die vorgestellten Verhaltensweisen in jedem Einzelfall. Die Empfehlungen entbinden Sie nicht von der Verpflichtung, bei der Umsetzung der Verhaltensweisen Ihre eigene Lebenssituation zu berücksichtigen und so etwa Ihr Verhalten im Falle bestimmter Vorerkrankungen (zum Beispiel bei Dialysepflichtigkeit) mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin abzusprechen. Die Empfehlungen entbinden Sie nicht von der Verpflichtung, bei der Umsetzung der Verhaltensweisen Ihre eigene Lebenssituation zu berücksichtigen und so etwa Ihr Verhalten im Falle bestimmter Vorerkrankungen (zum Beispiel bei Dialysepflichtigkeit) mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin abzusprechen.
Teilnehmende Organisationen
Hier finden Sie alle teilnehmenden Organisationen der LAGiK.
Die LAGiK in den Medien
- Beitrag im Mitgliedermagazin KVB Forum, Ausgabe 01/02 2022: „Gemeinsames Handeln ist gefragt“ (kvb.de)
- Beitrag im Bayerischen Ärzteblatt, Ausgabe 6/2022 zum Thema „Gesundheitsgefahren durch Hitze“ (bayerisches-aerzteblatt.de)
- Vorstellung der LAGiK in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Umweltmedizin - Hygiene – Arbeitsmedizin“ mit dem Titel „Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheitsschutz im Klimawandel (LAGiK)“
- Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention zur Gründung der LAGiK