Im Urlaub gesund bleiben
Fünf Empfehlungen, um gesundheitliche Risiken auf Reisen zu verringern

Reisende können gesundheitliche Risiken gerade in den südlichen oder außereuropäischen Ländern minimieren, wenn sie fünf elementare Hinweise beachten. Darauf weist das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hin. „Schon vor der Reise sollten Urlauber überprüfen, ob ihr Impfschutz ausreicht. Auch die Reiseapotheke sollten auf einen aktuellen Stand gebracht werden. Im Urlaubsland sind der richtige Umgang mit Lebensmitteln, hygienisches Verhalten und maßvolles Sonnen wesentliche Faktoren für ungetrübte Ferien.“, sagt Dr. Andreas Zapf, Präsident desLGL.

Impfungen ergänzen oder nachholen

Impfungen zählen zu den wirksamsten Präventivmaßnahmen in der Medizin. Bereits für Reisen in einige nahegelegene Mittelmeerländer wird die Hepatitis A-Impfung empfohlen. Hier können auch Impfungen noch kurz vor der Reise sinnvoll sein. Weitere mögliche Reiseimpfungen sind zum Beispiel Impfungen gegen FSME, Hepatitis B, Typhus und Gelbfieber. Wichtig ist auch eine Überprüfung des allgemeinen Impfschutzes. Dazu zählt bei nach 1970 geborenen jüngeren Erwachsenen auch die Masernimpfung.

Sinnvoll ist eine allgemeine Beratung rechtzeitig vor der Reise durch einen Arzt oder Apotheker, denn dann können nicht nur je nach Reiseland und Reiseart die individuellen Schutzimpfungen, sondern auch eine eventuell notwendige Malaria- oder Thromboseprophylaxe besprochen werden.

Reiseapotheke überprüfen und komplettieren

Welche Arzneimittel in eine Reiseapotheke gehören, hängt vor allem vom Gesundheitsstatus des Reisenden und vom Reiseziel ab. Sinnvoll ist daher eine Einzelfallberatung bei einem Arzt oder Apotheker. Auf jeden Fall gehören regelmäßig und dauerhaft benötigte eigene Arzneimittel einschließlich Verhütungsmittel wie etwa die Pille in die Reiseapotheke. Diese individuell verschriebenen Präparate sollten Reisende bei Flugreisen unbedingt im Handgepäck transportieren. Das gilt auch für medizinische Dokumente wie Impfpass, Diabetikerausweis, Allergiepass oder gegebenenfalls Opioid-Ausweis.
Darüber hinaus sollten Urlauber Arzneimittel gegen (Reise-)Übelkeit, Durchfall und Verstopfung mit auf die Reise nehmen, aber auch Schmerz- und Fiebermittel, ein Fieberthermometer sowie Material zur Wundversorgung und Desinfektionsmittel. Wichtig sind natürlich auch Sonnenschutzmittel und After-sun-Präparate, Insektenschutzmittel und Antiallergika. Abhängig vom Reiseziel sollte auch eine Zeckenzange nicht fehlen.

Im Urlaubsland selbst sollten Reisende dann diese drei Regeln beherzigen.

Obst und Gemüse schälen oder kochen, rohe Lebensmittel gründlich durchgaren

Lebensmittel sind in der Regel nicht keimfrei. Sie enthalten erwünschte Mikroorganismen, wie zum Beispiel Milchsäurebakterien, aber auch nicht erwünschte Keime. Nach Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind einige wenige Unachtsamkeiten beim Umgang mit Nahrungsmitteln für einen großen Teil lebensmittelbedingter Erkrankungen verantwortlich. Besondere Umsicht gilt daher im Urlaub in südlicher Hitze. Grundsätzlich sollte kein Leitungswasser, sondern immer Trinkwasser aus Flaschen zum Waschen, Kochen und Spülen verwendet werden. Urlauber sollten Obst und Gemüse immer schälen oder kochen und vor und nach dem Schälen mit Trinkwasser abwaschen und abtrocknen. Das Liegenlassen von nassem Obst und Gemüse nach dem Waschen kann den ganzen Wascheffekt aufheben, da sich Mikroorganismen dann wieder auf der Oberfläche vermehren können.

Auch rohes Geflügel und Fleisch sowie Eier und Rohmilch können mit Krankheitserregern behaftet sein. Ausreichendes Erhitzen auf Kerntemperaturen von 70 bis 80 °C für die Dauer von mindestens zehn Minuten tötet diese Bakterien bei Geflügel, Fleisch und Eiern sicher ab. Rohmilch allerdings sollte keinesfalls ohne vorheriges Abkochen konsumiert werden. Roheihaltige Speisen sollten, sofern sie ungekühlt angeboten werden, nicht verzehrt werden.
Darüber hinaus ist es wichtig, eine sorgfältige Küchenhygiene zu beachten. So kann eine Keimübertragung von rohen Lebensmitteln, wie etwa Geflügelfleisch oder Eier, auf bereits gegarte Speisen oder roh zu verzehrende Speisen, zum Beispiel Salat, vermieden werden.

Hände waschen

Es gilt nicht nur im Urlaub: Vor jeder Essenszubereitung und vor dem Essen sollten regelmäßig die Hände mit warmem Wasser und Seife, wenn nötig mit Bürste, gründlich gewaschen werden – vor allem nach dem Besuch der Toilette, nach dem Windelwechseln und nach Tierkontakten – und mit einem sauberen Handtuch abgetrocknet werden. Wunden an den Händen müssen vor der Essenszubereitung mit einem wasserundurchlässigen Verband abgedeckt werden. Schmuck, insbesondere Ringe, sollte abgelegt werden.

Vor zu viel Sonne schützen

Sonnenstrahlen haben auf Menschen im Allgemeinen eine positive Wirkung, aber sie können die Haut auch nachhaltig schädigen. Um die Vorteile der Sonne zu genießen, sollten Urlauber intensive Mittagssonne meiden und sich durch Bekleidung, Hut und Sonnenbrille schützen. Babys und Kleinkinder dürfen keiner direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt werden. Sonnenschutzmittel muss reichlich und mehrfach aufgetragen werden, da sonst die angegebene Sonnenschutzwirkung nicht erreicht wird. Für den ganzen Körper benötigt ein Erwachsener etwa 35 Gramm. Mehrmaliges Auftragen verlängert die Schutzzeit nicht, gewährleistet jedoch, dass der Lichtschutzfilm auf der Haut, der durch Schwitzen oder Abrieb, zum Beispiel beim Abtrocknen, „Löcher“ bekommt, wieder vervollständigt wird.
Urlauber sollten daran denken, dass auch an bewölkten Tagen UV-Strahlung auftreten kann. Auch bei einem Urlaub in den Bergen ist Sonnenschutz unerlässlich. In höheren Berglagen ist die UV-Einstrahlung wesentlich erhöht. Pro 1.000 Höhenmeter nimmt sie um 15 Prozent zu.

Weitere Informationen finden sich auf denLGL-Internetseiten zu den Themen

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