Informationskampagne zu Cytomegalie-Virusinfektionen (CMV) bei Schwangeren

Eine Cytomegalie-Virusinfektion (CMV) ist häufig. Bei Gesunden verläuft die Erkrankung meistens unbemerkt oder nur mit geringen grippeähnlichen Krankheitszeichen. Erkrankt jedoch eine Schwangere erstmalig an einer CMV, kann das Virus über die Plazenta auf das Kind übertragen werden. Etwa jedes zehnte Neugeborene aus dieser Risikogruppe hat bei der Geburt Krankheitszeichen wie ein geringes Geburtsgewicht, Leber- und Milzvergrößerungen, Lungenentzündung, Einblutungen in die Haut oder neurologische Probleme. Daneben können auch Kinder ohne Symptome bei Geburt Seh- und Hörstörungen sowie Entwicklungsverzögerungen entwickeln. So sind schätzungsweise 10 bis 15 % aller beidseitigen permanenten Hörstörungen durch eine konnatale CMV bedingt.
Das Virus wird durch Körperflüssigkeiten von Mensch zu Mensch übertragen. Die meisten Infektionen während der Schwangerschaft erfolgen durch Ansteckung der Mutter bei älteren Geschwisterkindern. Diese können – selbst asymptomatisch – das Virus bis zu zwei Jahre lang ausscheiden. Gerade dieses Risiko einer CMV ließe sich durch einfache Präventionsmaßnahmen wie Händewaschen besonders nach dem Windelwechseln und Vermeiden von Speichelkontakt (Schnuller, eigenes Besteck) reduzieren.

Aufklärung über CMV

Trotz der hohen medizinischen Relevanz ist das Bewusstsein für eine CMV bei Schwangeren bzw. auch bei Ärzten und anderem medizinischem Personal eher gering. Das LGL befragte zusammen mit der Pettenkofer School of Public Health der LMU München über 500 Schwangere und im medizinischen Bereich Beschäftigte in München. Die Befragung ergab, dass die meisten Schwangeren noch nie etwas von CMV gehört hatten. Auch beim medizinischen Personal waren die Kenntnisse über Ansteckungswege und geeignete Präventionsstrategien lückenhaft. In Zusammenarbeit mit den Berufsverbänden (Gynäkologen, Kinder- und Jugendärzte, Hebammen) hat das LGL auf Basis englischsprachiger Informationskampagnen und der Literatur einen Flyer zu CMV entwickelt

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