Botulismus - BC. botulinum - Untersuchungsergebnisse 2007/2008

In einem Zeitraum von fünf Monaten wurden in Bayern zwei lebensmittelbedingte C. botulinum-Gruppenerkrankungen mit insgesamt sieben humanen Botulismusfällen untersucht. Der erste Fall ereignete sich im November 2007, ausgelöst durch nicht korrekt erhitzte Kesselkonserven, der zweite im März 2008. Hier konnte die Erkrankung auf nicht ausreichend gepökelten rohen Schinken, der von einem Jugendlichen zu einer Feier in einem Jugendtreff mitgebracht wurde, zurückgeführt werden. Von insgesamt 20 Jugendlichen, die an der Feier teilgenommen hatten, erkrankten vier an Botulismus, sodass eine länger anhaltende intensivmedizinische Betreuung notwendig wurde. Todesfälle waren glücklicherweise nicht zu verzeichnen.

Säuglingsbotulismus

Auch Fälle von Säuglingsbotulismus erregen immer wieder öffentliches Aufsehen. Wegen der Erkrankung eines Kleinkindes in Dänemark, die von den dänischen Behörden auf den Verzehr einer kommerziell produzierten Säuglingsfolgenahrung eines bayerischen Herstellers zurückgeführt wurde, kam es zu einem Rückruf und einer öffentlichen Warnung der Bevölkerung in den skandinavischen Staaten, in denen das Produkt vertrieben wurde. Im Rahmen dieses Vorfalls untersuchte das LGL größere Mengen der betroffenen Folgenahrung sowie weiterer ähnlicher Produkte auf das Vorhandensein von C. botulinum-Sporen. Bei Säuglingsbotulismus handelt es sich in den meisten Fällen um eine Infektionserkrankung, die durch die Aufnahme von C. botulinum- Sporen aus der Umwelt (unter anderem auch über Lebensmittel) und einer anschließenden Toxinbildung im Darm ausgelöst wird. Auch wenn sich der Verdacht der dänischen Behörden letztendlich als haltlos erwies, zeigen beide Beispiele sehr deutlich, dass C. botulinum-Erkrankungen nach wie vor in der Lebensmittelhygiene ein aktuelles Thema darstellen.

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