LARE-Projekte

QARKS – Qualitätssicherung Antibiotikaresistenzen bei Kindern und Schwangeren
Risikoabschätzung zum Vorkommen antibiotikaresistenter Erreger bei Schwangeren und Neugeborenen zur Ermittlung des Bedarfs von Präventionskonzepten

Es ist normal und auch lebensnotwendig, dass Bakterien auf der Haut, auf Schleimhäuten und im Darm leben. Diese Besiedelungen haben an sich keinen Krankheitswert.
Bei schlechter Abwehrsituation des Körpers können diese Bakterien jedoch in Einzelfällen Infektionen, meist Hautinfektionen oder Harnwegsinfekte, auslösen. Wenn diese Bakterien Resistenzen gebildet haben (multiresistente Erreger), entstehen zwar nicht häufiger Infektionen, jedoch lassen sich diese schlechter behandeln. Multiresistente Erreger stellen zunehmend ein Problem in Krankenhäusern und insbesondere auch auf Neugeborenen-Intensivstationen dar. Bislang gibt es in Deutschland kaum Zahlen, wie häufig Bakterien mit Resistenzen bei Gesunden vorkommen und ob diese möglicher weise während der Geburt von der Mutter auf das Kind übertragen werden können.

Um neue Erkenntnisse über die Notwendigkeit von Screening-Untersuchungen und über Qualitätssicherungsmaßnahmen bei Schwangeren und Neugeborenen zu erlangen, werden in dem Projekt „QARKS“ folgende Fragestellungen bearbeitet:

  • Welche Häufigkeiten von Besiedlungen mit verschiedenen antibiotikaresistenten Erregern (MRE) finden sich bei Schwangeren und ihren Neugeborenen?
  • Können Übertragungen von Mutter auf Kind gezeigt werden (identischer Klon)?
  • Gibt es eine klinische Relevanz der Kolonisierung für die Mutter während und nach der Schwangerschaft und für das Kind?
  • Geben die Daten Hinweise auf eine notwendige prophylaktische Sanierung bei gesunden Schwangeren?

"QARKS“ wird unter dem Dach der bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Multiresistente Erreger (LARE) als Kooperationsprojekt mit den Projektpartnern Rotkreuzklinikum München, dem Klinikum Augsburg, dem Klinikum der Universität München, dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit Ministerium realisiert. Im Rotkreuzklinikum München sowie im Klinikum Augsburg werden die Abstriche durchgeführt. Bei der Mutter erfolgt dies kurz vor der Geburt im Bereich des Naseneingangs, an den Brustwarzen, an der Scheide sowie außen am After. Beim Kind werden Abstriche direkt nach Geburt sowie vor der Entlassung jeweils im Bereich des Naseneingangs, am Bauchnabel und außen am After vorgenommen. Zudem werden Daten durch Befragung der Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen der Klinik erhoben. Das LGL führt unter anderem die Laboruntersuchungen durch. Aus den Ergebnissen der Abstriche sowie Daten aus den dazugehörenden Befragungen soll abgeleitet werden, ob die bisherigen Schutzkonzepte ausreichend sind oder ob diese ergänzt werden müssen.

Kooperationsprojekt:

  • Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Arbeits- und Umweltmedizin/ Epidemiologie, Pfarrstr. 3 80538 München
  • Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, LMU, Ziemssenstr. 1, 80336 München
  • Rotkreuzklinikum München, Frauenklinik, gemeinnützige GmbH, Taxisstraße 3, 80637 München
  • Frauenklinik, Klinikum Augsburg, Stenglinstraße 2, 86156 Augsburg

Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG).